Bei der Musterung der Jahrgänge 1926 gibt es drei verschiedene Aufnahmen.
Zur Person: Milosav Markovic
In der dunkelsten Zeit Österreichs war Milosav Markovic als Kriegsgefangener in der Landwirtschaft tätig, wie mir Frau
Theresia Jäger, geb. Weinhengst, berichtete.
Zunächst in Kuffern 25 und ab dem 28. Juli 1943 in Kuffern 12.
Am 22. Mai 1944 wurde er in ein Lager unbekannten Namens gebracht.
Zur Person: Johann Steyrer
Hermann Reiter berichtete, dass Johann Steyer im Jahr 1945, im Alter von 19 Jahren. in seinem eigenen Wald von der Roten Armee gefangen genommen und nach Sibirien deportiert wurde.
Dort wurde er misshandelt und musste mehrere Jahre in Gefangenschaft verbringen.
Meine Mutter, Kriemhilde Reiter, berichtete mir, dass Johann Steyrer aus Sibirien geflohen und zu Fuß nach Österreich zurückgekehrt ist. Tagsüber musste er sich verstecken und orientierte sich nachts an den Sternen.
Es ist unvorstellbar, in welchem Zustand er sich befunden haben muss - Hygiene, Bekleidung, Schuhwerk und Nahrung waren sicherlich eine enorme Herausforderung.
Leider ist nicht überliefert, wie lange er bis nach Kuffern
gebraucht hat.
Da der Lagerstandort unbekannt ist, wurde Omsk als Ausgangspunkt gewählt. Von dort aus sind es laut Google
4.394 km und 987 Stunden Fußweg. Bei einem Tagesdurchschnitt von 10 Stunden wäre er etwa 3 1/2 Monate unterwegs gewesen.
Der tägliche Überlebenskampf, um Nahrung zu bekommen, und die Ängste, die er ausstehen musste, um nicht entdeckt zu werden, sind kaum nachvollziehbar.
Es ist verständlich, dass ein solch traumatisches Erlebnis körperliche und seelische Spuren hinterlässt.
Um diese zu vergessen, die einem tagtäglich in Erinnerung kommen, wurden diese mit Alkohol betäubt.
Deshalb sollte man niemanden vorverurteilen, ohne dessen Geschichte zu kennen!
Im Jahr 2001 wurde eine ähnliche Geschichte unter dem Titel „So weit die Füße tragen“ verfilmt.
Weitere Fotos von dieser Musterung:
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